Frankfurt brauche mehr Busse und Bahnen, aber nicht mehr SUVs. Mit dieser Aussage bei der letzten Internationalen Automobilausstellung hat sich der Oberbürgermeister der Mainmetropole, Peter Feldmann, hinter die Forderung von Demonstranten gestellt, die schon lange ein Umdenken in der Verkehrspolitik fordern.
Die Organisatoren der IAA sehen darin aber keinen Grund, der Stadt den Rücken zu kehren, vielmehr sind es die infrastrukturellen Rahmenbedingungen und die Krise der Autobranche nach allen Skandalen und dem Trend weg von Verbrennungsmotoren, die die Veranstalter der IAA zu einer Neuausrichtung der Messe bewegen.
Leidtragende sind vor allem die örtliche Gastronomie und Hotellerie, Spielstätten, die Automaten für igaming anbieten, und der Einzelhandel. Die Stadt Frankfurt will nun versuchen, den freigewordenen Termin mit anderen Messen zu belegen. Um die Ausrichtung der nächsten IAA haben Hamburg, Berlin und München bei der Bewerbung die Nase vorne.
Überraschenderweise sind nicht mal die Taxifahrer Frankfurts über den Wegzug der Messe enttäuscht, denn diese habe zwar viel Verkehr bedeutet, aber nur wenige Fahrgäste. Andere Messen bieten mehr Events und ein höheres Fahrgastaufkommen.
Dabei war Frankfurt am Main ohnehin nicht immer Ausrichter der Messe, wie ein kleiner Rückblick auf die Geschichte einer der größten weltweiten Automobilmessen zeigt.
1897 bis 1939
Im Hotel Bristol in Berlin fand 1897 die erste Veranstaltung unter dem Namen Mitteleuropäischer Motorwagenverein der Vorläufer der IAA, statt. Damals noch in bescheidenem Rahmen mit acht Fahrzeugen. Im Folgejahr waren es bereits dreizehn Autos und es folgten weitere Standorte in der Hauptstadt. Von 1911 bis 1920 entfielen die Automobil-Ausstellungen komplett. Die neu errichtete Ausstellungshalle in Berlin war von 1921 bis 1926 Gastgeber.
1927 wechselte die IAA zum ersten Mal den Standort nach Köln, ein Jahr später folgte Leipzig, bevor bis 1939 wieder Berlin an der Reihe war.
1951 bis 2019
Die zunehmend schwieriger werdende Anreise nach West-Berlin war der Grund dafür, dass von da an Frankfurt zum festen Ausstellungsort wurde.